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1552 Bau eines neuen hölzernen Kirchturm und Stiftung der Glocken durch den Berliner Bürgermeister und
Karower Gutsherren Hans
TEMPELHOF. 1579 Nach Einsturz des romanischen Gewölbes erhält das Kirchenschiff ein Tonnengewölbe. 1590-1608 Karow gilt nach einer Pest als
"wüst" und unbewohnt. 1618 Am 13. nach Trinitatis 1618 konnte man wohl sorglos in einer Karower Familie eine dreifache
Hochzeit feiern. Drei Geschwister, Matthias, Bartholomeus und Walpurgis DAME, heirateten an
einem Tage: der erstere die Witwe des Matthias METTEN, Anna, geb. MÜNCHEHAGEN,
der zweite deren Tochter Anna METTEN, die dritte den Sohn der Witwe, Martin
METTEN. 1622 Erneuerung der Kirche: Einbau der Kanzel, der Taufe, des Gestühls und der Emporen im Stile der
Spätrenraissance. Die bemerkenswerte volkstümlichen Malerei an der Empore stammt von
1617. Sie kam später vermutlich aus der 1731 abgebrochenen Dorfkirche von Buch nach Karow.
1625 Ein Mitglied der Adelsfamilie von Röbel kauft das Schulzegut in Karow von der Schulzenwitwe.
Familie von Röbel hatte ihren Hauptsitz in Buch.
1626 Für Karow beginnt eine lange Leidenszeit innerhalb des 30jährigen Krieges, als
Wallenstein mit seinen Truppen in das Land eindrang. Zudem reduzierte die 2.Pest, die auch in
Berlin und Bernau wütete, die Einwohnerzahl von 150 auf 73. 1634-1641 Diese sieben Jahre sind
mit die schlimmsten Jahre für das Dorf, kein Kind wird geboren und keine Eheschließungen finden
statt. In einem Bericht über die Zeit durch den Pfarrer von Buch, Michael VIGELIUS (1632 -1655),
erhalten die einzelnen Jahre folgende Bezeichnungen: 1636 das
"Jammerjahr" 1637 das "Elendjahr"
1638 das "Hungerjahr"
1641 Als der kurfürtslicher brandenburgischer Konsistorialität und Propst von Berlin, Samuel HOFMANN,
die Kirchenrechnung prüfte, trug er in das Rechnungsbuch über Karow ein: "Nachdem durch das
allgemeine Landverderben auch dies Dorf mehrenteils ruiniert, die Leute gestorben, die Häuser
abgebrannt, die Kirchenäcker etliche Jahre wüste und unbebaut gelegen, nicht eingebrachten von
anno 1643 erst welche wieder angebaut worden, hat von anno 1638 - 1643 nichts mögen eingebracht
und berechnet werden...".
1645 Ein Brautpaar richtete sich die Kirche zur Trauung wieder her. Karow hat nur noch vier Höfe.
1669 Die Adelsfamilie von Röbel kann entgültig alle Karower Besitzungen auf sich vereinigen. Die
Besitzer von Buch bestimmen seit dieser Zeit die Geschicke von Karow mit.
1686 Auf dem Platz des alten Pfarrhofes, nahe am Kirchhof, wird ein Schulhaus gebaut. Den
Schulunterricht übernimmt der
Küster. 1693 Durch die Umwandlung der restlichen drei Ritterhufen zusammen mit der noch 1688 erwähnten
"wüst" liegende Vorwerksstelle zu einem Lehnschulzenhof ist Karow kein eigenständiger
Guts- und Vorwerksbetrieb mehr. Das Rittergut Karow existiert seit dieser Zeit nur noch formal,
also ohne Gehöft. Fortan entwickelt sich Karow als reines Bauern- und
Kossätendorf. 1705 Karow hat zehn Hüfner, sieben Kossäten, ein Wohnschmied und einen
Hirten. 1750 brannte Karow fast völlig ab, wurde aber bald wieder aufgebaut. 1779
erhält die Karower Dorfkirche einen hölzeren Turm. 1788 Der französiche Aeronaut Francois BLANCHARD landet nach einer Ballonfahrt vom Tiergarten
in Berlin aus zwischen Karow und Buch, nachdem er fast eine Höhe von 2000 Metern erreicht
hatte. 1795 Umfangreiche Bauten an der Dorfkirche werden vorgenommen. Dabei wird auch vermutlich die
Wandbemalung im Chorraum
überstrichen. 1819 Trennung der Karower Küsterei von der Bucher Küsterei. Für den Schulunterricht wird ein
Lehrer mit seminaristischer Ausbildung eingestellt.
1824 Der baufällige hölzerne Kirchturm wird abgerissen. Die Errichtung eines notdürftigen
Glockenstuhls verursacht Kosten in Höhe von 163 Taler, 6 Groschen und 8 Pfennigen. 1841-1846
Nach der Seperation und der offenbar bald danach erreichten Ablösung der Feudallasten begannen
Groß-und Mittelbauern neben der Erweiterung ihrer Wirtschaftsbetriebe (Bau der erforderlichen
Wirtschaftsgebäude), auch den Wohlstand repräsentiernde Wohnhäuser zu errichten. Die Nähe zu
Berlin war dabei entstanden. 01.08.1842 Der erster Zug der Stettiner Eisenbahn führt durch die Karower Gemarkung. 1845-1847 Bau des massiven quadratischen Kirchturms mir seinem achteckignen Abschluss
durch den Architekten Stüler.
1860 Karow hat drei öffentliche Gebäude, 39 Wohn-und 54 Wirtschaftsgebäude. Das Gut ist ohne
Gehöft, die Grundstücke gehören zu Buch. Ort und Gemarkung umfassen 1988 Morgen, davon 1 Morgen
Gehöfte, 68 Morgen Gartenland, 1667 Morgen Ackerland, 242 Morgen Wiese (rund 4 Hufen
gehören zum Rittergut Buch). 1878
Befestigung der Heerstraße, ausgehend vom Prenzlauer Tor über Heinersdorf, Blankenburg, Karow,
Buch bis Bernau. 1880 Mit ersten wenigen Ansiedlungen beginnt der Aufbau der Kolonie Karow.
1881 Bau und Einweihung des heute noch stehenden Schulhauses an der Stelle des alten Schulhauses. 15.11.1882 Karow erhält eine Bahnstation der
Eisenbahnlinie Berlin-Stettin. 1891 Auf sämtlichen von Berlin ausgehenden Fernbahnen wird der Vortarif mit stark ermäßigten
Fahrpreisen eingeführt. Dadurch kommt es zu einem sprunghaften Ansteigen der Passagierzahlen
auf diesen Strecken. Eine schnelle und preiswerte Verbindung nach Berlin war hergestellt. Dadurch
begünstigt, werden entlang der Verbindungsstraße von der Bahn zum Dorf Villen und Landhäuser
errichtet. Jedoch wirkt sich anfangs die Nähe der Blankenburger und Buchholzer Riesenfelder
hemmend aus. 1895 Das Dorf umfasst
533,9 Hektar und hat 413 Einwohner und 86 Haushaltungen in 51 Wohnhäusern. 1897 Vor der Kirche wurde zum 100jährigen Geburtstag Kaiser Wilhelm I.
die Kaisereiche gepflanzt. 1907 Die alte Schule von 1881 wird aufgestockt. Die wachsende Zahl der zu unterrichtenden Kinder
bewirkte, dass 1908 eine zweite und 1920 eine dritte Lehrerstelle eingerichtet wird.
1908 Das Riesel- und Mustergutes Hobrechtsfelde wird angelegt (größtenteils auf alter Bucher Flur,
dem westlichen Waldgebiet) Vorbereitung zum Bau einer Gasleitung; Wasser und
Elektrizitätsanschluss, sowie Kanalisation waren vorhanden. 1909- 1914 Bau einer neuen
Bahnstation, als zweigeschossiges Empfangsgebäude im Landhausstil mit konvex vorschwingender
Freitreppe seitlich des Bahnsteiges. 1912 Inbetriebnahme der Vorortbahn. Ende 1916 wird der Endpunkt in Bernau erreicht.
1920 Eingemeindung in den XIX. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin (Pankow), bis dahin gehörte
Karow zum Kreis Niederbarnim mit der Kreishauptstadt Bernau. 08.08.1924 Vom Stettiner
Vorortbahnhof nach Bernau fährt der erste elektrische Zug für den öffentlichen Nahverkehr.
Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der Berliner S-Bahn. 1925 Beendigung der Umstellung auf elektrischen Betrieb (Züge der Vorortbahn verkehren im
30-min, zeitweilig im 15-min-Takt). Die Kirche von Karow erhält ein Vollständiges Glockengeläut
mit drei Gussstahlglocken, die am 24. Mai 1925 eingweiht werden. Die ersten Glocken waren
im 1. Weltkrieg eingeschmolzen
worden. 1932 Bau der Stadtrandsiedlung Buch, heute Siedlungsgemeinschaft Kappgraben e.V. und Bau eines
großzügigem Schulgebäudes an der Bahnhofsstraße 32.
1934 Der Unterricht im neuen Schulgebäude beginnt. 1938 Der zweite Gebäudeteil der
Schule an der Straße und die neue Turnhalle werden fertiggestellt. 21.04.1945 Die sowjetischen Truppen befreien Karow, Buch, Blankenburg und Blankenfelde 01.06.1945 An der Karower Schule beginnt als
einer der ersten in Berlin wieder die Schule. 1958/59 und 1979 Die Bilder wie auch die gesamte Einrichtung der Kirche werden restauriert.
1960 Gründung der LPG "Einigkeit", vereinigte sich später mit der LPG " Frohe Zukunft" in Buch
1975 Inbetriebnahme des nördl. Autobahnabschnittes (Berliner Ring, E55 und A10); der seit dem
01.01.1986 die Gemarkungsgrenze zwischen Karow und Buch bildet. Der Berliner
Autobahnring wurde bereits Mitte der 30er Jahre
geplan 1986 Durch die Gründung des Bezirks Hohenschönhausen im Rahmen der Berliner Verwaltungsreform
vom Oktober 1985 werden einige Bezirksgrenzen geändert. Die Ortsteile Blankenburg,
Heinersdorf und Karow gehören nun zum Bezirk Weißensee. Mit dieser Reform tritt in Karow noch
eine Gemarkungsänderung in Kraft, die die Statdrandsiedlung Buch der Gemeinde Karow zuordnet.
1991 Grundsteinlegung für die Reihenhaussiedlung an der Blankenburger Chaussee. Das ist der Auftakt
für das erste Gesamtberliner Wohnungsbauprogramm nach der Wiedervereinigung Deutschlands.
1993 1. Spatenstich für die Neubauten zwischen den Straßen 42 und 53, hinter dem
Friedhof. 1994 Grundsteinlegung für das Neubaugebiet Karow-Nord, wo Wohnungen für rund 10.000 Einwohner
geschaffen wurden. 2001 große
Berliner Bezirksfusionen: aus Pankow/Prenzlauer Berg/Weißensee wurde Pankow
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